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Am Abend vor meiner Abreise hatte ich Gelegenheit nochmals mit Maltzan von der deutschen Handelsdelegation zu sprechen. Er hat meinen Vor-schlag gut geheißen, dass die deutsche Regierung den Auswanderern da-für, dass sie weggehen und somit für die Zukunft nicht mehr subventi-oniert werden müssen eine Abfindung auszahlt, mindestens in der Höhe, was ein arbeitsloser Flüchtling dem Staat in einem Jahr kostet (und zwar pro Kopf). Selbst wenn der Flüchtling, der gerade auswandert, ge-arbeitet hat, so macht er damit einem anderen, der arbeitslos ist, Platz! Weiterhin war Maltzan damit erinverstanden, dass für diese Ab-findung Maschinen, soweit sie von den Auswanderern gebraucht werden oder auch andere Waren gekauft und ihnen mitgegeben werden. (Die zoll-freie Einfuhr der meisten Waren wird in diesem Fall von <sic>Brasilein</sic> zu errichen sein) Diese Waren können sie dann, soweit sie <add>sie</add> zum eigenen Gebrauch nicht benötigen, verkaufen und können dadurch den Wert die-ser Abfindung leicht verdoppeln! Ausserdem stellt Maltzan in Aussicht, dass er ohne weiteres für diese Zwecke Devisen freimachen könnte, falls die nötigen Mittel in Mark aufgebraucht werden könnten.
 
Am Abend vor meiner Abreise hatte ich Gelegenheit nochmals mit Maltzan von der deutschen Handelsdelegation zu sprechen. Er hat meinen Vor-schlag gut geheißen, dass die deutsche Regierung den Auswanderern da-für, dass sie weggehen und somit für die Zukunft nicht mehr subventi-oniert werden müssen eine Abfindung auszahlt, mindestens in der Höhe, was ein arbeitsloser Flüchtling dem Staat in einem Jahr kostet (und zwar pro Kopf). Selbst wenn der Flüchtling, der gerade auswandert, ge-arbeitet hat, so macht er damit einem anderen, der arbeitslos ist, Platz! Weiterhin war Maltzan damit erinverstanden, dass für diese Ab-findung Maschinen, soweit sie von den Auswanderern gebraucht werden oder auch andere Waren gekauft und ihnen mitgegeben werden. (Die zoll-freie Einfuhr der meisten Waren wird in diesem Fall von <sic>Brasilein</sic> zu errichen sein) Diese Waren können sie dann, soweit sie <add>sie</add> zum eigenen Gebrauch nicht benötigen, verkaufen und können dadurch den Wert die-ser Abfindung leicht verdoppeln! Ausserdem stellt Maltzan in Aussicht, dass er ohne weiteres für diese Zwecke Devisen freimachen könnte, falls die nötigen Mittel in Mark aufgebraucht werden könnten.
  
Nach dieser Aufstellung würden also der Transport vom Hafen bis zur Siedlung und die oben erwähnten "Abfindung" von deutscher Seite noch zusätzlich zu den 50 Contos dazukommen<sic>.E</sic>s bliebe also nur+<del>noch</del> die Überfahrt von Europa als noch ungedeckte Ausgabe übrig. Dazu wurde mir wiederholt von verschiedenen Ministern versprochen, dass diese auf dem berühmten Schiff "Duque de Caxias" das der Bras. Regierung gehört, kostenlos erfolgen können. Aber darauf möchte ich mich nicht verlassen! Aber vielleicht geht es doch. Sonst muss eben noch ein anderer Weg gefunden werden, daran darf es nicht scheitern! (I.R.O. oder private Spenden? oder ein Schiff, das den USA gehört.)
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Nach dieser Aufstellung würden also der Transport vom Hafen bis zur Siedlung und die oben erwähnte "Abfindung" von deutscher Seite noch zusätzlich zu den 50 Contos dazukommen<sic>.E</sic>s bliebe also nur+<del>noch</del> die Überfahrt von Europa als noch ungedeckte Ausgabe übrig. Dazu wurde mir wiederholt von verschiedenen Ministern versprochen, dass diese auf dem berühmten Schiff "Duque de Caxias" das der Bras. Regierung gehört, kostenlos erfolgen könnte. Aber darauf möchte ich mich nicht verlassen! Aber vielleicht geht es doch. Sonst muss eben noch ein anderer Weg gefunden werden, daran darf es nicht scheitern! (I.R.O. oder private Spenden? oder ein Schiff, das den USA gehört.)
  
 
Wenn Sie also
 
Wenn Sie also

Revision as of 12:41, 30 November 2021

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Als Finanzierung dürfte nach Berechnung von vorläufigen verlässigen Leuten für eine 5 köpfigen Familie ab Hafen ein Credit von 50 Conto = 50 000 Cruzeiros abzahlbar innerhalb von 10 Jahren benötigt werden.

Er wird benötigt für: Werkzeug und Geräte, Hausbau, Lebensunterhalt bis zur ersten Ernte, Transport vom Hafen bis zur Siedlung und als Anfangskapital. Der Transport ist mir vom Generalstabschef unentgelt-lich in Militärautos, bezw. Flugzeugen zugesichert (wird von den Leu-ten, die ja bleiben auch gehalten). Das fällt also schon einmla weg.

Am Abend vor meiner Abreise hatte ich Gelegenheit nochmals mit Maltzan von der deutschen Handelsdelegation zu sprechen. Er hat meinen Vor-schlag gut geheißen, dass die deutsche Regierung den Auswanderern da-für, dass sie weggehen und somit für die Zukunft nicht mehr subventi-oniert werden müssen eine Abfindung auszahlt, mindestens in der Höhe, was ein arbeitsloser Flüchtling dem Staat in einem Jahr kostet (und zwar pro Kopf). Selbst wenn der Flüchtling, der gerade auswandert, ge-arbeitet hat, so macht er damit einem anderen, der arbeitslos ist, Platz! Weiterhin war Maltzan damit erinverstanden, dass für diese Ab-findung Maschinen, soweit sie von den Auswanderern gebraucht werden oder auch andere Waren gekauft und ihnen mitgegeben werden. (Die zoll-freie Einfuhr der meisten Waren wird in diesem Fall von Brasilein zu errichen sein) Diese Waren können sie dann, soweit sie sie zum eigenen Gebrauch nicht benötigen, verkaufen und können dadurch den Wert die-ser Abfindung leicht verdoppeln! Ausserdem stellt Maltzan in Aussicht, dass er ohne weiteres für diese Zwecke Devisen freimachen könnte, falls die nötigen Mittel in Mark aufgebraucht werden könnten.

Nach dieser Aufstellung würden also der Transport vom Hafen bis zur Siedlung und die oben erwähnte "Abfindung" von deutscher Seite noch zusätzlich zu den 50 Contos dazukommen.Es bliebe also nur+noch die Überfahrt von Europa als noch ungedeckte Ausgabe übrig. Dazu wurde mir wiederholt von verschiedenen Ministern versprochen, dass diese auf dem berühmten Schiff "Duque de Caxias" das der Bras. Regierung gehört, kostenlos erfolgen könnte. Aber darauf möchte ich mich nicht verlassen! Aber vielleicht geht es doch. Sonst muss eben noch ein anderer Weg gefunden werden, daran darf es nicht scheitern! (I.R.O. oder private Spenden? oder ein Schiff, das den USA gehört.)

Wenn Sie also